Ich kam. Sah. Und versteckte mich hinter Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 🧑🏻💻.
Bleiben Sie lieber im gewohnten Fahrwasser? Tun Sie eher das, wo Sie wissen, dass Sie sich gut auskennen? Halten Sie gerne an Gewohnheiten fest? Auch wenn es vielleicht gar nicht mehr sinnvoll ist oder auf Ihr selbstgestecktes Ziel einzahlt?
Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann sind Sie nicht allein!
Oft wird nur von Veränderung geredet – ein Zustand der sogenannten „Zielbetäubung“: Sie haben sich damit zwar etwas fest vorgenommen, aber lange noch nicht angefangen und das Vorhaben in die Tat umgesetzt.
Das ist laut der Neurowissenschaft einer der glückseligsten Zustände im Gehirn. Allein durch die Idee der Veränderung wird im Gehirn bereits ein guter Schuss belohnendes Dopamin ausgeschüttet. Die kraftaufreibende Anstrengung, die für die Umsetzung notwendig ist, hat jedoch noch nicht begonnen. Ein herrlicher Zustand! 🤩
Bei Vorhaben, wie mehr Sport zu machen, kann das beispielsweise sehr gut beobachtet werden. Oder auch wenn die Führungskraft zu Jahresbeginn erzählt, was sich jetzt alles Großartiges in der Firma verändern wird. In beiden Szenarien fühlen Sie sich hoch motiviert. Sind voller Energie und Aufbruchsstimmung. Der Haken an der Geschichte: Veränderung beginnt nicht durch Planung. Sie beginnt erst mit der Handlung!
Aber warum tun wir uns mit der praktischen Umsetzung des Veränderungswillens oft so schwer?
Weil es anstrengend ist! 🥵
Wenn wir Handlungen entsprechend unseren Gewohnheiten vollziehen, bekannte Abläufe automatisiert durchführen, dann kostet es unseren Körper weniger Glukose und Sauerstoff. Gewohnheiten sind damit energieeffizient. Alltägliche Handlungsrituale wie Schuhe binden oder das Schalten beim Autofahren sind motorische Abläufe, die unser Gehirn in tiefe Hirnregionen auslagert.
Haben wir sie oft genug wiederholt, laufen sie automatisch ab und man muss nicht mehr darüber nachdenken. Gewohnheiten geben Sicherheit. Man kennt sich aus. Der nächste Schritt ist vertraut. Und damit einfach und bequem.
Umgekehrt: Wenn wir etwas Neues lernen, verarbeiten wir das hochkortikal, ganz oben in der äußersten Schale des Gehirns. Dabei wird viel Zucker verbrannt – bis zu 20 Prozent der Tageskalorien! So kostet jede Veränderung, jeder Vorstoß in unbekannte Gebiete oder Verhaltensweisen zunächst mehr Energie, als im gewohnten Umfeld zu bleiben.
Schauen wir auf die beiden Beispiele: Die erste Laufrunde ist furchtbar anstrengend! Bei der ersten Runde ziehen sich jede 100m wie Kaugummi. Jeder Schritt tut weh. Das Läuferhoch? Weit gefehlt! Ähnlich wird es Ihnen mit den großartigen Veränderungen gehen.
Künstliche Intelligenz soll Ihnen helfen, effizienter in Ihrer Korrespondenz zu werden. Doch wie bedienen? Welchen Input geben? Was verwerten? Da machen Sie es doch lieber selbst so wie immer und tippen eben eigenhändig.
Doch die Mühe, Neues zu wagen, wird belohnt!
Neue Dinge, Überraschungen besonders, sind die größten Stimulationen für unser Gehirn. Dann schüttet das Hirn belohnendes Dopamin aus. Neue Synapsen bilden sich. Studien zufolge entstehen sogar neue Nervenzellen. Wir wachsen im wahrsten Sinne! Das alles passiert aber nicht, wenn wir jeden Tag in grauer Routine vor uns hinleben. Und mal ehrlich: wo bleibt dabei auch der Spaß? 🥳
Die gute Nachricht ist, dass Sie auch Ihre Veränderungsbereitschaft wie einen Muskel trainieren können. Sie müssen es nur üben und möglichst oft wiederholen.
Probieren Sie es doch einmal mit kleinen Schritten aus, neue Wege zu gehen. Zum Beispiel, indem Sie an einem Tag mal etwas anders machen als sonst. Alltägliche Handgriffe wie Zähneputzen oder Kämmen mit der anderen Hand ausführen. Etwas Kochen, das Sie noch nie probiert haben. Sich mit einem neuen Wissensgebiet beschäftigen. Einen fremden Menschen kennenlernen. Und dann schauen Sie einmal, wie sich das für Sie anfühlt.
Haben Sie Mut zu Neuem! Es lohnt sich!
Ihre
Ines Mikisek